Sinfonic Rock Night – Zusammen für Tschuhujiw!
Der erste Tag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an seinem vorübergehenden Amtssitz an der Vechte endete mit einem kulturellen Leckerbissen. Verschiedene Ensembles der Musikschule Nordhorn standen beim Solidaritätskonzert „Zusammen für die Ukraine“ auf der Bühne des Konzert- und Theatersaals und haben sowohl den Bundespräsidenten als Ehrengast als auch das Publikum vor ausverkauftem Haus beeindruckt.
Über einen Livestream der GN konnten zudem Tausende das musikalische Programm vom heimischen Bildschirm aus verfolgen und sich über ein eingeblendetes Spendenkonto am eigentlichen Ziel des Abends beteiligen: Spenden sammeln für die ukrainische Stadt Tschuhujiw. Über 37.000 Euro sind so für den guten Zweck zusammengekommen.
„Schönes Zeichen für Kern des europäischen Gedankens“
Tschuhujiw liegt an der russischen Grenze im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine und ist Teil einer Solidaritätspartnerschaft mit Nordhorn und Coevorden. Initiator solcher Partnerschaften ist das deutsch-ukrainische Städtenetzwerk unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Steinmeier und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Deshalb freuten sich Thomas Berling, Bürgermeister in Nordhorn, und sein Amtskollege aus Coevorden, Renze Bergsma, in ihren Grußworten zu Beginn des Konzertabends über die Gelegenheit, den Zusammenhalt der Städte in Anwesenheit des Bundespräsidenten unter Beweis zu stellen.
Und bei diesem kam die Kooperation gut an. „Sie halten zusammen, und Sie schicken genau dieses Zeichen des Zusammenhalts in die Welt. Ich finde, ein schöneres Zeichen für den Kern des europäischen Gedankens, den Wunsch gemeinsam in Frieden zu leben, kann es eigentlich nicht geben“, meinte er. Zusammenhalt sei wichtig, denn „nur zusammen ist man nicht allein“, zitierte er aus dem Song „Zusammen“ von den „Fantastischen Vier“, der Teil des Konzertprogramms war. „Ich finde, dieses Lied passt ganz wunderbar zu dem, was Sie hier alle zusammen miteinander auf die Beine stellen. Hier in Nordhorn zeigen Sie gemeinsam mit Ihrer Partnerstadt Coevorden, dass aus Zusammensein sogar noch etwas Stärkeres werden kann: Zusammenhalten“, sagte Steinmeier.
Junger Ukrainer auf der Bühne
Schließlich erinnerte er daran, dass die Ukraine nun seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angreifer kämpfe. Das Leben der Leben der Menschen sei „voller Leid, Grausamkeit und Schmerz“, sagte er. Einer, der die Folgen des Krieges aus erster Hand kennt, stand an dem Abend selbst auf der Bühne. Der junge Gitarrist Ivan Hula-Dvoretskyi ist vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet und lebt seither in Nordhorn, wo er auch die Musikschule besucht.
„Ich wollte unbedingt, dass er auftritt“, erzählt Ivo Weijmans, Leiter der Musikschule Nordhorn, im Gespräch mit den GN. Wegen der persönlichen Betroffenheit des Ukrainers habe er ihm jedoch nicht zumuten wollen, allein auf der Bühne zu stehen. Also stellte er ihm das Blasorchester der Musikschule zur Seite und bearbeitete das Stück „Romanza“ so, dass es nicht nur für den Gitarristen, sondern für das gesamte Ensemble passte.
Den weiteren Abend bestritten das Kammerorchester, ein Percussion-Trio, die Big Band „Steam & Beat“ sowie die „Sinfonic Rockets“ und das „Sinfonic Rock Night“-Ensemble mit Arrangements, die das Publikum mit stehenden Ovationen und anhaltendem Applaus feierte. „Wir wollten zeigen, wie vielfältig unsere Musikschule ist“, sagte Weijmans. Das sei, auch dank Matthias Wilkens und Ioana Cadar, auf jeden Fall gelungen.
Selfies mit dem Bundespräsidenten
Nach dem Konzert hat der Bundespräsident sich dann noch Zeit für die Musiker Zeit genommen. Steinmeier habe den Musikschülern gedankt und Wünsche nach Selfies mit ihm erfüllt, berichtet Weijmans. Ein Erlebnis, das die Musikschüler bereits fleißig über Soziale Medien teilen würden, sagt er und lacht.
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Verschiedene Ensembles der Musikschule Nordhorn standen beim Solidaritätskonzert „Zusammen für die Ukraine“ auf der Bühne des Konzert- und Theatersaals und haben sowohl den Bundespräsidenten als Ehrengast als auch das Publikum vor ausverkauftem Haus beeindruckt.